Also, mal ehrlich, wer von uns hat nicht schon mal von der eigenen Startup-Idee geträumt, die über Nacht zum nächsten Unicorn wird? Ich meine, die Geschichten von Leuten, die mit einer simplen App reich geworden sind, sind ja auch einfach zu verlockend. Aber was, wenn ich dir sage, dass hinter der glitzernden Fassade der Startup-Welt in Südostasien gerade einiges ins Wanken gerät?
Verbranntes Geld und leere Versprechungen: Wo ist das Funding hin?
Ich weiß, das klingt jetzt erstmal dramatisch, aber ich habe in letzter Zeit mit ein paar Leuten gesprochen, die in der Szene unterwegs sind, und die Stimmung ist… nun ja, gedämpft. Es scheint, als ob in den letzten Jahren Unmengen an Geld in Projekte geflossen sind, die, sagen wir mal, nicht ganz so durchdacht waren. Stichwort “Đốt tiền tỷ cho startup ‘giấy'” – das ist Vietnamesisch und bedeutet so viel wie “Milliarden für Papier-Startups verbrennen”. Und das trifft es, glaube ich, ganz gut.
Es geht um Unternehmen, die auf dem Papier super aussahen, tolle Präsentationen hatten und Investoren mit großen Versprechungen gelockt haben. Aber wenn man genauer hinschaut, merkt man schnell, dass da oft nicht viel Substanz dahintersteckt. Keine funktionierenden Geschäftsmodelle, keine echten Kunden, keine Innovation. Nur heiße Luft und ein leerer Geldbeutel. Und die Frage ist: Wer zahlt am Ende die Zeche?
Die rosarote Brille abnehmen: Realität vs. Hype
Ich erinnere mich noch gut an 2021. Der Krypto-Boom war in vollem Gange, jeder sprach von NFTs und Metaverse, und ich dachte, ich verpasse den Zug, wenn ich nicht sofort investiere. Also habe ich, dumm wie ich war, einen ordentlichen Batzen Geld in irgendwelche obskuren Krypto-Projekte gesteckt, von denen ich eigentlich überhaupt keine Ahnung hatte. Am Ende habe ich natürlich alles verloren. Puh, was für ein Chaos!
Das Lustige daran ist, dass ich nicht der Einzige war. Viele Leute haben sich von dem Hype blenden lassen und blind investiert, ohne wirklich zu verstehen, worauf sie sich einlassen. Und das ist, glaube ich, auch das Problem in der Startup-Szene. Es wird zu viel auf Hype und Buzzwords gesetzt und zu wenig auf fundierte Analysen und nachhaltige Geschäftsmodelle.
Der Dominoeffekt: Was passiert, wenn die Geldquellen versiegen?
Und was passiert, wenn die Geldquellen versiegen? Genau, dann fallen die Kartenhäuser in sich zusammen. Die Startups, die nur auf Pump finanziert wurden, gehen pleite, Investoren verlieren ihr Geld, und die Stimmung kippt. Und das ist genau das, was wir gerade in Südostasien beobachten.
Viele Venture-Capital-Fonds haben ihre Investitionen zurückgefahren oder sind sogar ganz aus der Region abgezogen. Und das hat natürlich Auswirkungen auf die gesamte Szene. Die Startups haben es schwerer, an Geld zu kommen, die Bewertungen sinken, und die Konkurrenz wird härter.
Ostasien im Umbruch: Eine Chance zur Korrektur?
Ist das jetzt das Ende der Startup-Welt in Südostasien? Ich glaube nicht. Ich denke, es ist eher eine Chance zur Korrektur. Eine Chance, die rosarote Brille abzunehmen und die Dinge realistischer zu betrachten.
Es geht darum, sich auf nachhaltige Geschäftsmodelle zu konzentrieren, echte Probleme zu lösen und Mehrwert für die Kunden zu schaffen. Und es geht darum, nicht jedem Hype hinterherzurennen, sondern kritisch zu hinterfragen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Lichtblicke am Horizont: Wo gibt es noch Potenzial?
Klar, die Stimmung ist im Moment nicht die beste, aber es gibt auch Lichtblicke am Horizont. Es gibt immer noch viele innovative und talentierte Gründer in Südostasien, die mit ihren Ideen etwas bewegen wollen. Und es gibt immer noch viele ungelöste Probleme, die durch innovative Startups angegangen werden können.
Ich denke, besonders in Bereichen wie Fintech, E-Commerce und Nachhaltigkeit gibt es noch großes Potenzial. Aber es braucht eben auch Investoren, die bereit sind, Risiken einzugehen und langfristig zu denken. Investoren, die nicht nur auf den schnellen Profit aus sind, sondern auch an die Vision und das Team glauben.
Fintech: Die Zukunft des Zahlungsverkehrs in Südostasien?
Fintech ist ein Bereich, der in Südostasien boomt. Das liegt vor allem daran, dass viele Menschen keinen Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen haben. Fintech-Startups können hier eine wichtige Rolle spielen, indem sie innovative Lösungen für den Zahlungsverkehr, die Kreditvergabe und die Geldanlage anbieten.
Ich war vor ein paar Monaten in Thailand und war total überrascht, wie weit verbreitet Mobile Payment dort schon ist. Jeder, wirklich jeder, zahlt mit seinem Smartphone. Und das ist, glaube ich, ein Zeichen für das Potenzial, das in diesem Bereich steckt.
E-Commerce: Mehr als nur Online-Shopping
E-Commerce ist natürlich auch ein riesiger Markt in Südostasien. Aber es geht um mehr als nur Online-Shopping. Es geht auch um die Optimierung von Lieferketten, die Entwicklung neuer Vertriebskanäle und die Schaffung neuer Kundenerlebnisse.
Ich erinnere mich an eine App, die ich in Indonesien entdeckt habe. Die hieß “Go-Jek” und war mehr als nur ein Fahrdienst. Man konnte damit Essen bestellen, einkaufen gehen, Rechnungen bezahlen und sogar einen Masseur nach Hause bestellen. Das war schon ziemlich beeindruckend.
Nachhaltigkeit: Ein Megatrend mit Potenzial
Und dann ist da noch das Thema Nachhaltigkeit. Angesichts des Klimawandels und der Umweltprobleme wird Nachhaltigkeit immer wichtiger. Startups, die innovative Lösungen für den Umweltschutz, die Energieeffizienz und die Kreislaufwirtschaft anbieten, haben gute Chancen, erfolgreich zu sein.
Ich habe letztens von einem Startup gelesen, das aus Algen Bioplastik herstellt. Das fand ich eine super Idee! Oder von einem anderen Startup, das Solarpanels für Privathaushalte anbietet. Solche Ideen haben Zukunft.
Investoren im Zwiespalt: Risiko oder Sicherheit?
Aber wie gesagt, all das steht und fällt mit den Investoren. Sind sie bereit, das Risiko einzugehen und in innovative, aber vielleicht auch riskante Projekte zu investieren? Oder setzen sie lieber auf Nummer sicher und investieren in etablierte Unternehmen?
Ich glaube, es braucht beides. Es braucht Investoren, die bereit sind, Risiken einzugehen und neue Wege zu gehen. Aber es braucht auch Investoren, die solide und nachhaltige Geschäftsmodelle unterstützen.
Das Tal der Tränen durchschreiten: Eine persönliche Einschätzung
Ich persönlich bin im Moment eher vorsichtig, was Investitionen in Startups angeht. Ich habe in der Vergangenheit einfach zu viele Fehler gemacht und zu viel Geld verloren. Aber ich bin auch überzeugt, dass es in Südostasien noch viele unentdeckte Schätze gibt.
Man muss nur genau hinschauen und sich nicht von dem Hype blenden lassen. Und vor allem muss man bereit sein, langfristig zu denken und nicht nur auf den schnellen Profit aus zu sein. Denn am Ende zahlt sich Ehrlichkeit, Transparenz und Substanz immer aus. Oder was meint ihr?