Scalping, das klingt ja erstmal nach dem nächsten großen Ding, oder? Also, ich muss ehrlich sagen, ich war auch sofort Feuer und Flamme. Die Idee, in Sekundenschnelle Gewinne einzufahren, klang einfach zu verlockend. Keine langen Wartezeiten, keine schlaflosen Nächte wegen fallender Kurse – einfach rein und raus, zack, Kohle! Aber, wie so oft im Leben, ist die Realität dann doch ein bisschen komplizierter.

Scalping: Was ist das eigentlich genau?

Okay, für alle, die jetzt gar nicht wissen, wovon ich rede: Scalping ist eine Trading-Strategie, bei der man versucht, von ganz kleinen Kursbewegungen zu profitieren. Stell dir vor, du kaufst eine Aktie für 10 Euro und verkaufst sie Sekunden später für 10,01 Euro. Klingt lächerlich wenig, oder? Aber wenn du das hundertmal am Tag machst, kommt da schon was zusammen. Das ist zumindest die Theorie. Das Lustige daran ist, dass viele Scalper auch automatisierte Systeme, sogenannte Bots, verwenden, um diese Trades im Sekundentakt auszuführen. Da fühl ich mich dann schon irgendwie alt, mit meiner Maus und Tastatur.

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Die Idee dahinter ist, dass diese kleinen Bewegungen viel häufiger vorkommen als große Kursausschläge. Und weil man nur sehr kurz im Markt ist, minimiert man angeblich auch das Risiko. Zumindest klingt das logisch. Nur, ganz ehrlich, so einfach ist es dann doch nicht.

Mein erster Versuch: Ein Desaster

Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Versuch. Ich hatte mir extra ein paar Tutorials auf YouTube angesehen, ein bisschen was über technische Analyse gelernt und dann ging’s los. Ich hatte mir irgendeine Kryptowährung ausgesucht, ich glaube es war Ripple, und dann hieß es: Augen auf und schnell sein!

Puh, was für ein Chaos! Die Kurse flogen nur so über den Bildschirm, ich war total überfordert. Ich habe dann ein paar Trades gemacht, mit minimalem Einsatz, um erstmal ein Gefühl dafür zu bekommen. Aber ehrlich gesagt, ich habe eher geraten als gehandelt. Und das Ergebnis? Ein kleines Minus. Nicht viel, aber es hat gereicht, um mich erstmal zu entmutigen.

Ich dachte mir: Okay, vielleicht brauche ich einfach mehr Übung. Aber je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto mehr Zweifel kamen mir.

Die Schattenseiten des Scalping

Denn Scalping hat auch seine Nachteile. Erstens: Es ist unglaublich zeitaufwendig. Du musst ständig vor dem Bildschirm sitzen und die Kurse beobachten. Nix mit nebenbei Wäsche waschen oder einen Kaffee trinken. Zweitens: Die Transaktionsgebühren fressen die Gewinne auf. Gerade bei kleinen Kursbewegungen ist das ein großes Problem. Drittens: Der Stressfaktor ist enorm. Du stehst ständig unter Druck, schnell Entscheidungen zu treffen.

Und das Schlimmste: Es ist extrem schwer, wirklich erfolgreich zu sein. Die Profis, die das hauptberuflich machen, haben jahrelange Erfahrung und ausgefeilte Systeme. Als Anfänger hat man da kaum eine Chance.

Technische Analyse: Mehr Schein als Sein?

Ein wichtiger Bestandteil des Scalping ist die technische Analyse. Man versucht, anhand von Charts und Indikatoren zukünftige Kursbewegungen vorherzusagen. Klingt ja erstmal ganz wissenschaftlich. Aber ehrlich gesagt, ich habe da so meine Zweifel.

Ich meine, wer kann schon wirklich die Zukunft vorhersagen? Ich habe stundenlang Charts studiert, Formationen erkannt und irgendwelche Linien eingezeichnet. Aber am Ende ist es doch oft anders gekommen als erwartet.

Ich will ja nicht sagen, dass die technische Analyse komplett nutzlos ist. Aber ich glaube, man sollte sie nicht überbewerten. Es ist eher so eine Art Wahrsagerei mit Zahlen.

Besser langfristig investieren?

Nach meinem gescheiterten Ausflug ins Scalping habe ich mich gefragt: Gibt es vielleicht eine bessere Alternative? Und ich bin zu dem Schluss gekommen: Ja, die gibt es. Langfristiges Investieren.

Statt ständig dem nächsten schnellen Gewinn hinterherzujagen, investiere ich jetzt lieber in solide Unternehmen, an die ich glaube. Ich recherchiere gründlich, analysiere die Geschäftsmodelle und schaue, ob das Unternehmen langfristig Potenzial hat.

Klar, auch hier gibt es keine Garantie für Erfolg. Aber ich schlafe deutlich besser, als wenn ich ständig Angst haben muss, dass meine Scalping-Trades ins Minus rutschen. Und das ist ja auch was wert.

Meine persönliche Anekdote: Der verfrühte Verkauf

Ich erinnere mich noch gut an einen Fehler, den ich 2023 gemacht habe. Ich hatte in eine Aktie investiert, von der ich eigentlich überzeugt war. Aber dann gab es kurzfristig negative Nachrichten und der Kurs ist eingebrochen. Panisch habe ich meine Aktien verkauft, mit Verlust natürlich.

Ein paar Monate später hat sich herausgestellt, dass die negativen Nachrichten übertrieben waren und die Aktie ist durch die Decke gegangen. Wenn ich einfach ruhig geblieben wäre, hätte ich ein Vielfaches meines ursprünglichen Investments verdient. Das war eine schmerzhafte Lektion. Aber sie hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, langfristig zu denken und sich nicht von kurzfristigen Schwankungen verrückt machen zu lassen.

Fazit: Scalping – Fluch oder Segen?

Also, was ist jetzt das Fazit? Ist Scalping der heilige Gral des Tradings oder doch nur ein gefährliches Spiel? Ich würde sagen, es ist beides. Für erfahrene Trader mit viel Zeit und Nerven kann Scalping durchaus lukrativ sein. Aber für Anfänger ist es meiner Meinung nach eher eine Falle.

Die meisten Leute verlieren am Ende Geld, weil sie zu gierig sind, zu wenig Erfahrung haben oder sich von ihren Emotionen leiten lassen. Und das ist schade.

Wenn du also überlegst, mit dem Scalping anzufangen, solltest du dir das gut überlegen. Frag dich, ob du wirklich die Zeit, die Disziplin und die Nerven dafür hast. Und wenn du dich dafür entscheidest, fang klein an und sei bereit, Fehler zu machen.

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Denn am Ende ist Trading wie jedes andere Handwerk: Man muss es lernen und üben, üben, üben. Und selbst dann gibt es keine Garantie für Erfolg. Aber hey, wer weiß schon, was als Nächstes kommt? Vielleicht entdecke ich ja doch noch das Scalping-Gen in mir. Aber bis dahin bleibe ich lieber beim langfristigen Investieren. Das ist zwar nicht so aufregend, aber dafür deutlich entspannter. Und das ist mir im Moment wichtiger. Oder was meint ihr? Habt ihr Erfahrungen mit Scalping gemacht? Lasst es mich wissen! Vielleicht können wir ja voneinander lernen. Und wenn du so neugierig bist wie ich, könntest du dieses Thema weiter erforschen: Schau dir mal Daytrading an, das ist so ähnlich, aber nicht ganz so extrem. Viel Glück!

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