Hey Leute,
ich muss euch was erzählen. Ich hab mich in letzter Zeit ziemlich intensiv mit dem Thema KI und Börse auseinandergesetzt. Und ehrlich gesagt, je tiefer ich eintauche, desto mehr Bauchschmerzen bekomme ich. Wir reden ja immer davon, dass KI uns helfen kann, die Zukunft vorherzusagen, aber kann sie das wirklich, wenn es um den Aktienmarkt geht? Oder riskieren wir damit einen fetten Reinfall?
Die Verheißung der KI: Ein Blick in die Glaskugel?
Klar, die Idee ist verlockend: Eine Maschine, die unzählige Datenpunkte analysiert, Muster erkennt, die wir Menschen nie sehen würden, und uns so den heiligen Gral des Investierens liefert: die Vorhersage des nächsten großen Crashs – oder des nächsten Raketenstarts. Wer würde da nicht schwach werden? Ich war’s auf jeden Fall!
Ich hab mich neulich mit einem Kumpel unterhalten, der total auf diese KI-gesteuerten Trading-Bots schwört. Er meinte, er hätte damit sein Portfolio in kürzester Zeit verdoppelt. Ich war beeindruckt, klar. Aber gleichzeitig auch skeptisch. Kann das wirklich so einfach sein? Oder ist das alles nur heiße Luft und am Ende verbrennt man sich die Finger?
Das Problem mit der Black Box: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Das Hauptproblem, das ich sehe, ist die Intransparenz. Viele dieser KI-Systeme sind wie eine Black Box. Man füttert sie mit Daten, sie spucken Ergebnisse aus, aber man hat keine Ahnung, *warum* sie zu diesen Ergebnissen gekommen sind. Und wenn man nicht versteht, wie ein System funktioniert, wie soll man ihm dann vertrauen?
Das erinnert mich an meine erste Aktie. Ich hab die gekauft, weil mir der Name gefallen hat und weil irgendjemand im Internet gesagt hat, die würde bald durch die Decke gehen. Tja, was soll ich sagen? Die Aktie ist dann eher durch den Keller gegangen. Das war eine teure Lektion in Sachen Research und Due Diligence. Und genau diese Lektion sollte man auch bei KI-gesteuerten Investments beherzigen.
Rote Flagge #1: Übermäßige Abhängigkeit von historischen Daten
KI-Systeme lernen aus Daten. Das ist ihr Job. Aber der Aktienmarkt ist nun mal keine exakte Wissenschaft. Was in der Vergangenheit funktioniert hat, muss in der Zukunft noch lange nicht funktionieren. Die Welt verändert sich ständig, es gibt neue Faktoren, die ins Spiel kommen, und die KI kann diese unvorhergesehenen Ereignisse oft nicht richtig einordnen.
Denkt nur an die Corona-Pandemie. Wer hätte das kommen sehen? Und welche KI hätte die Auswirkungen auf den Aktienmarkt richtig vorhersagen können? Eben.
Rote Flagge #2: Mangelnde Berücksichtigung von qualitativen Faktoren
KI ist gut darin, Zahlen zu analysieren. Aber sie hat keine Ahnung von qualitativen Faktoren wie dem Ruf eines Unternehmens, der Qualität des Managements oder dem aktuellen politischen Klima. Das sind aber alles Faktoren, die einen großen Einfluss auf den Aktienmarkt haben können.
Ich erinnere mich an den Fall Wirecard. Die Zahlen sahen auf dem Papier super aus, aber es gab immer wieder Gerüchte und Vorwürfe wegen Bilanzfälschung. Eine KI hätte wahrscheinlich gesagt: “Kaufen, kaufen, kaufen!” Aber ein Mensch mit gesundem Menschenverstand und einem Gespür für die Lage hätte vielleicht gesagt: “Lieber Finger weg.”
Rote Flagge #3: Überschätzung der Vorhersagekraft
KI kann Muster erkennen, aber sie kann nicht die Zukunft vorhersagen. Das ist ein ganz wichtiger Unterschied. Viele Leute verwechseln das aber. Sie denken, weil eine KI in der Vergangenheit gute Ergebnisse erzielt hat, wird sie das auch in der Zukunft tun. Aber das ist ein Trugschluss. Der Aktienmarkt ist unberechenbar. Und selbst die beste KI kann sich irren.
Ich hab mal eine App ausprobiert, die angeblich den besten Zeitpunkt für den Verkauf von Kryptowährungen vorhersagen sollte. Ich hab die App blind befolgt und prompt Verluste gemacht. Das war eine schmerzhafte Erfahrung, aber sie hat mir gezeigt, dass man sich nicht blind auf Algorithmen verlassen darf.
Rote Flagge #4: Anfälligkeit für Manipulation und “Noise”
KI-Systeme sind anfällig für Manipulation. Wenn man die Daten, mit denen sie gefüttert werden, manipuliert, kann man sie dazu bringen, falsche Entscheidungen zu treffen. Außerdem sind sie anfällig für “Noise”, also für irrelevante Informationen, die sie von den eigentlichen wichtigen Informationen ablenken.
Das ist wie beim Poker. Wenn jemand ständig blufft, wird es schwer, seine wahren Absichten zu erkennen. Und genauso ist es beim Aktienmarkt. Es gibt so viele Informationen, so viele Gerüchte, so viele Meinungen. Es ist schwer, den Überblick zu behalten und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und eine KI kann da auch schnell mal den falschen Fährten folgen.
Rote Flagge #5: Fehlende menschliche Intuition und Erfahrung
KI ist intelligent, aber sie hat keine Intuition und keine Erfahrung. Sie kann nicht die Nuancen des Marktes erfassen, sie kann nicht zwischen den Zeilen lesen, und sie kann nicht die psychologischen Faktoren berücksichtigen, die das Verhalten der Anleger beeinflussen.
Ich hab mal mit einem alten Börsenhändler gesprochen, der seit 40 Jahren im Geschäft ist. Er meinte, das Wichtigste sei, ein Gefühl für den Markt zu entwickeln. Zu verstehen, wie die Leute ticken, was sie denken, was sie fühlen. Und das kann keine KI.
Was bedeutet das für uns?
Also, was bedeutet das alles für uns normale Anleger? Sollten wir KI-gesteuerte Investments komplett meiden? Ich denke nicht. Aber wir sollten vorsichtig sein. Wir sollten uns bewusst sein, dass KI kein Allheilmittel ist. Wir sollten sie als Werkzeug betrachten, das uns helfen kann, bessere Entscheidungen zu treffen, aber wir sollten uns nicht blind darauf verlassen.
Wir sollten unsere eigene Recherche betreiben, wir sollten unseren gesunden Menschenverstand einschalten, und wir sollten uns nicht von falschen Versprechungen blenden lassen. Und vor allem sollten wir uns immer bewusst sein, dass der Aktienmarkt unberechenbar ist. Und dass es keine Garantie für Gewinne gibt.
Puh, was für ein langer Text! Aber ich hoffe, er hat euch ein bisschen zum Nachdenken angeregt. Ich bin gespannt auf eure Meinungen! Habt ihr Erfahrungen mit KI-gesteuerten Investments gemacht? Teilt sie doch in den Kommentaren!
Wenn du so neugierig bist wie ich, könntest du dieses Thema weiter erforschen und dich mal mit dem Thema “Behavioral Finance” auseinandersetzen. Das ist auch super spannend!
Bis zum nächsten Mal!