Vom Startup-Geist zur Börsen-Euphorie – Was ist da los?
Ehrlich gesagt, ich war total baff, als ich das zum ersten Mal gehört habe. Gen Z, die Generation, die immer für ihre Startup-Begeisterung bekannt war, die mit glänzenden Augen von der nächsten bahnbrechenden App und der eigenen Firmengründung geträumt hat – und jetzt das? Aktien? Börse? Das kam irgendwie unerwartet. Ich meine, wer hätte gedacht, dass die Generation, die sich von Konzernen abwenden wollte, plötzlich so scharf auf den Aktienmarkt ist?
Ich erinnere mich noch gut an meine eigene “Startup-Phase”. Es war 2016, die ganze Welt schien von Silicon Valley inspiriert, und ich, naiv wie ich war, dachte, ich könnte mit einer App, die Katzenbilder filtert (ja, wirklich!), die Welt verändern. Ich saß Nächte durch, habe Code gelernt (naja, versucht), mich mit Design rumgequält und Präsentationen für Investoren geübt. Spoiler-Alarm: Die App hat nie wirklich funktioniert, und Investoren haben sich eher über meine Idee lustig gemacht als Geld gegeben. Aber hey, ich habe was gelernt! Und vielleicht liegt genau da der Knackpunkt.
Aber zurück zum Thema. Warum diese plötzliche Wendung? Warum tauschen junge Leute ihre Startup-Ideen gegen ein Depot? Ist es die Angst vor dem Risiko, das mit der Gründung eines eigenen Unternehmens einhergeht? Oder einfach die Sehnsucht nach schneller Rendite, die der Aktienmarkt verspricht? Ich bin mir da ehrlich gesagt noch nicht ganz sicher. Vielleicht ist es auch einfach ein Zusammenspiel vieler Faktoren.
Startup-Realität vs. Börsen-Versprechen: Eine Generation im Wandel?
Klar, das Bild vom erfolgreichen Startup-Gründer, der mit 25 Jahren zum Millionär wird, ist verlockend. Aber die Realität sieht oft anders aus. Lange Arbeitszeiten, permanenter Stress, die Angst vor dem Scheitern – das alles kann ganz schön zermürbend sein. Und dann noch die Konkurrenz! Gefühlt gibt es jeden Tag ein neues Startup, das versucht, die gleiche Nische zu besetzen. Puh, was für ein Chaos!
Auf der anderen Seite lockt der Aktienmarkt mit dem Versprechen von passivem Einkommen und schneller Gewinne. Gut, passiv ist relativ, denn auch hier muss man sich informieren, recherchieren und die richtigen Entscheidungen treffen. Aber im Vergleich zum Aufbau eines eigenen Unternehmens erscheint der Einstieg in die Börse erstmal einfacher. Und dank Apps wie Trade Republic und Co. ist das Ganze auch noch super zugänglich geworden. Ein paar Klicks, und schon ist man dabei.
Ich muss zugeben, ich habe mich auch schon von diesem Hype anstecken lassen. 2020, während des ersten Lockdowns, habe ich angefangen, mich intensiver mit Aktien zu beschäftigen. Ich habe YouTube-Tutorials geguckt, Podcasts gehört und natürlich auch jede Menge Fehler gemacht. Ich habe in Aktien investiert, von denen ich eigentlich keine Ahnung hatte, und 2023 total verkackt, weil ich zu früh verkauft habe. Aber hey, learning by doing, oder? Und das Lustige daran ist, ich bin wahrscheinlich nicht der Einzige.
Der Einfluss von Social Media und Finanz-Influencern
Ein weiterer wichtiger Faktor, der diese Entwicklung beeinflusst, ist meiner Meinung nach der Einfluss von Social Media. Instagram, TikTok und YouTube sind voll von Finanz-Influencern, die jungen Leuten das Investieren schmackhaft machen. Sie präsentieren den Aktienmarkt als spannendes Spiel, bei dem man mit ein bisschen Glück schnell reich werden kann. Das kann natürlich auch gefährlich sein, wenn man sich nicht kritisch mit den Inhalten auseinandersetzt und blind den Empfehlungen folgt.
Ich erinnere mich an eine Freundin, die mir stolz erzählt hat, sie habe dank eines TikTok-Videos in eine bestimmte Aktie investiert und innerhalb weniger Tage einen ordentlichen Gewinn gemacht. “Das ist doch kinderleicht!”, meinte sie. Ich habe ihr dann versucht zu erklären, dass das Ganze auch anders ausgehen kann und dass man sich nicht auf kurzfristige Trends verlassen sollte. Aber ich glaube, sie hat mir nicht so richtig zugehört. Naja, jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen.
Ich persönlich finde es gut, dass sich junge Leute für Finanzen interessieren und sich mit dem Thema Geldanlage auseinandersetzen. Aber es ist wichtig, dass sie das mit Bedacht tun und sich nicht von unrealistischen Versprechungen blenden lassen. Eine fundierte Ausbildung und kritisches Denken sind unerlässlich, um langfristig erfolgreich an der Börse zu sein.
Ist das nur ein Trend oder eine nachhaltige Entwicklung?
Das ist die große Frage, die sich mir stellt. Ist die aktuelle Börsenbegeisterung der Gen Z nur ein vorübergehender Trend, der irgendwann wieder abflaut? Oder handelt es sich um eine nachhaltige Entwicklung, die das Finanzverhalten junger Menschen langfristig verändern wird? Ich bin da ehrlich gesagt noch unentschlossen.
Es gibt Argumente für beides. Einerseits könnte die steigende Inflation und die niedrigen Zinsen auf Sparkonten dazu führen, dass sich junge Leute nach Alternativen umsehen, um ihr Geld anzulegen. Der Aktienmarkt könnte da eine attraktive Option sein, vor allem wenn man langfristig denkt.
Andererseits könnte die Angst vor einem Börsencrash und die steigende Unsicherheit in der Weltwirtschaft dazu führen, dass sich junge Leute wieder von Aktien abwenden und lieber auf konservativere Anlageformen setzen. Wer weiß schon, was als Nächstes kommt?
Die Rolle der Bildung und finanziellen Kompetenz
Egal wie sich die Situation entwickelt, eines ist klar: Finanzielle Bildung ist wichtiger denn je. Junge Leute müssen lernen, wie der Aktienmarkt funktioniert, welche Risiken damit verbunden sind und wie man seine Finanzen verantwortungsvoll verwaltet.
Ich finde es erschreckend, wie wenig Finanzwissen in Schulen vermittelt wird. Die meisten jungen Leute verlassen die Schule ohne zu wissen, wie man ein Budget erstellt, wie man Steuern zahlt oder wie man sich für das Alter absichert. Das muss sich dringend ändern.
Es gibt zwar mittlerweile einige Initiativen, die versuchen, Finanzwissen an junge Leute zu vermitteln. Aber es braucht noch viel mehr Engagement von Schulen, Politik und der Finanzindustrie, um das Problem wirklich anzugehen. Nur so können wir sicherstellen, dass junge Leute in der Lage sind, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen und ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.
Meine persönliche Lektion und ein paar Tipps für angehende Investoren
Um ehrlich zu sein, mein eigener Ausflug in die Welt der Startups und des Aktienmarktes war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich habe Erfolge gefeiert, Niederlagen eingesteckt und jede Menge gelernt. Und ich bin dankbar für diese Erfahrungen, denn sie haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin.
Wenn ich jungen Leuten, die sich für das Investieren interessieren, ein paar Tipps geben dürfte, wären das die folgenden:
- Informiert euch gründlich: Bevor ihr in eine Aktie investiert, solltet ihr euch über das Unternehmen, die Branche und die wirtschaftliche Situation informieren. Verlasst euch nicht nur auf Empfehlungen von Influencern.
- Fangt klein an: Investiert am Anfang nur kleine Beträge, die ihr auch bereit seid zu verlieren. So könnt ihr euch langsam an den Aktienmarkt herantasten, ohne gleich ein großes Risiko einzugehen.
- Diversifiziert euer Portfolio: Investiert nicht euer gesamtes Geld in eine einzige Aktie, sondern verteilt es auf verschiedene Anlageklassen und Branchen. So reduziert ihr das Risiko.
- Denkt langfristig: Der Aktienmarkt ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Lasst euch nicht von kurzfristigen Schwankungen verunsichern und haltet an eurer langfristigen Anlagestrategie fest.
- Seid kritisch: Hinterfragt die Informationen, die ihr bekommt, und lasst euch nicht von unrealistischen Versprechungen blenden. Vertraut eurem eigenen Urteilsvermögen.
Und vor allem: Habt Spaß dabei! Investieren kann spannend sein und euch helfen, eure finanziellen Ziele zu erreichen. Aber es sollte nicht zu Stress und Angst führen. Wenn ihr das Gefühl habt, dass es euch über den Kopf wächst, holt euch professionelle Hilfe.
Abschließend lässt sich sagen: Ob die Gen Z nun wirklich endgültig von Startups zu Aktien “umgesattelt” hat oder ob es sich nur um eine temporäre Erscheinung handelt, die Zeit wird es zeigen. Fest steht, dass das Thema Geldanlage und finanzielle Bildung für junge Menschen immer wichtiger wird. Und das ist gut so! Denn nur wer sich auskennt, kann die richtigen Entscheidungen treffen und seine Zukunft selbst gestalten. Und vielleicht, ganz vielleicht, gründe ich ja irgendwann doch noch ein erfolgreiches Startup. Man soll ja niemals nie sagen, oder? Wenn du so neugierig bist wie ich, könntest du dieses Thema weiter erforschen… Es gibt da draußen so viel zu lernen und zu entdecken!