Okay, Leute, lasst uns ehrlich sein. Wer von uns hat nicht schon mal eine Aktie gekauft, nur weil alle anderen es auch getan haben und der Kurs durch die Decke ging? Ich meine, man will ja schließlich dazugehören, oder? Aber war das wirklich eine gute Idee?
Die Angst, etwas zu verpassen: FOMO und der Aktienmarkt
FOMO, die “Fear of Missing Out”, die Angst, etwas zu verpassen. Wir kennen sie alle. Sie lauert in den sozialen Medien, auf Partys und… ja, auch an der Börse. Man sieht, wie Freunde und Bekannte mit irgendeiner Aktie plötzlich reich werden (oder zumindest so tun als ob) und denkt sich: “Mist, das darf ich nicht verpassen!” Und zack, schon hat man ohne groß nachzudenken zugeschlagen.
Ich erinnere mich noch genau an den Hype um Kryptowährungen, irgendwann 2021 oder 2022. Alle redeten von Bitcoin, Ethereum und was weiß ich nicht alles. Ich war total überfordert, aber gleichzeitig hatte ich diese nagende Angst, den Zug zu verpassen. Also habe ich mich reingestürzt, ohne wirklich zu verstehen, was ich da eigentlich tue. Großer Fehler.
Wie FOMO deine Investmententscheidungen beeinflusst
FOMO ist ein verdammt starker Motivator. Er überwindet Vernunft und Logik. Man blendet Risiken aus, hört nur noch auf das, was man hören will: “Das wird der nächste große Renner!”, “Da musst du jetzt dabei sein!”
Das Problem ist, dass FOMO oft dazu führt, dass man überteuerte Aktien kauft, kurz bevor die Blase platzt. Man kauft quasi auf dem Höhepunkt, wenn alle anderen schon Kasse machen. Und dann? Dann sitzt man da, mit leeren Händen und einem dicken Minus im Depot.
Ich habe das selbst erlebt. Ich hatte mir damals eine Aktie gekauft, von der mir ein Freund erzählt hatte. Er meinte, die würde “explodieren”. Der Kurs stieg tatsächlich ein paar Tage lang rasant an, und ich war total euphorisch. Ich dachte, ich wäre der König der Börse. Aber dann… kam der Absturz. Und zwar richtig heftig. Am Ende habe ich einen Großteil meines Einsatzes verloren. Puh, was für ein Chaos!
Der Teufelskreis der Angst und Gier
FOMO ist eng mit Gier verbunden. Man will schnell reich werden, am besten über Nacht. Man sieht die vermeintlichen Gewinne der anderen und will auch ein Stück vom Kuchen abhaben. Diese Gier trübt den Blick und führt zu irrationalen Entscheidungen.
Das Lustige daran ist, dass die Angst, etwas zu verpassen, oft genau das bewirkt, was man eigentlich vermeiden wollte: Man verpasst nämlich eine rationale, durchdachte Investmentstrategie. Stattdessen lässt man sich von Emotionen leiten und tappt in die Falle.
Auswege aus der FOMO-Falle: Tipps und Tricks für rationales Investieren
Okay, genug gejammert. Was kann man also tun, um sich vor der FOMO-Falle zu schützen? Hier sind ein paar Tipps, die mir geholfen haben:
Informiere dich gründlich
Das klingt banal, aber es ist der wichtigste Punkt überhaupt. Bevor du in eine Aktie investierst, solltest du dich ausführlich informieren. Was macht das Unternehmen? Wie sehen die Finanzkennzahlen aus? Welche Risiken gibt es?
Lass dich nicht von blindem Hype anstecken, sondern bilde dir deine eigene Meinung. Lies Fachartikel, analysiere Bilanzen und sprich mit Experten. Je besser du informiert bist, desto weniger anfällig bist du für FOMO.
Definiere deine Investmentstrategie
Jeder Investor sollte eine klare Investmentstrategie haben. Was sind deine Ziele? Welchen Zeithorizont hast du? Welche Risikobereitschaft?
Wenn du deine Strategie kennst, kannst du dich besser gegen kurzfristige Hypes und Panikattacken wappnen. Du weißt, was du willst und was nicht, und lässt dich nicht so leicht von deinem Weg abbringen.
Sei geduldig
Investieren ist ein Marathon, kein Sprint. Wer schnell reich werden will, wird in der Regel enttäuscht. Geduld ist eine Tugend, die sich an der Börse auszahlt.
Lass dich nicht von kurzfristigen Kursschwankungen verrückt machen. Konzentriere dich auf langfristige Trends und halte an deiner Strategie fest. Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Sei dir deiner Emotionen bewusst
FOMO ist eine Emotion, die jeder Investor kennt. Wichtig ist, dass du dir dieser Emotion bewusst bist und lernst, sie zu kontrollieren.
Wenn du merkst, dass du von FOMO getrieben wirst, nimm dir einen Moment Zeit und atme tief durch. Frage dich, ob deine Entscheidung wirklich rational ist oder ob du dich nur von der Angst leiten lässt.
Sei kritisch gegenüber sozialen Medien
Soziale Medien können ein Fluch und ein Segen sein. Einerseits bieten sie die Möglichkeit, sich schnell und einfach zu informieren. Andererseits sind sie ein Nährboden für Hype und Panik.
Sei kritisch gegenüber allem, was du in den sozialen Medien liest. Hinterfrage die Motive derjenigen, die bestimmte Aktien anpreisen. Und vor allem: Lass dich nicht von der Masse mitreißen.
Akzeptiere Verluste
Verluste gehören zum Investieren dazu. Jeder Investor macht Fehler. Wichtig ist, dass du aus deinen Fehlern lernst und sie nicht wiederholst.
Akzeptiere, dass du nicht immer richtig liegen kannst. Und lass dich nicht von Verlusten entmutigen. Steh wieder auf, analysiere, was schief gelaufen ist, und mach weiter.
Diversifiziere dein Portfolio
Streue dein Risiko! Lege nicht alle Eier in einen Korb. Investiere in verschiedene Anlageklassen, Branchen und Regionen.
Eine breite Diversifizierung schützt dich vor großen Verlusten, wenn eine einzelne Aktie oder ein einzelner Markt abstürzt.
Sprich mit anderen
Rede mit anderen Investoren über deine Ängste und Sorgen. Manchmal hilft es schon, sich mit jemandem auszutauschen, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
Es gibt viele Online-Foren und Communities, in denen du dich mit anderen Anlegern austauschen kannst. Oder sprich einfach mit einem Freund oder Familienmitglied, der sich mit Finanzen auskennt.
Meine persönliche Lektion: Lieber langsam und stetig als schnell und riskant
Ich habe meine Lektion gelernt. Die harte Tour, zugegeben. Aber ich bin froh, dass ich diese Erfahrung gemacht habe. Sie hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, rational zu investieren und sich nicht von Emotionen leiten zu lassen.
Heute verfolge ich eine langfristige, diversifizierte Investmentstrategie. Ich informiere mich gründlich, bevor ich eine Aktie kaufe, und lasse mich nicht von kurzfristigen Hypes verrückt machen. Und das Wichtigste: Ich bin geduldig und akzeptiere Verluste als Teil des Spiels.
Und ehrlich gesagt, seitdem fahre ich viel besser. Mein Depot ist zwar nicht über Nacht explodiert, aber es wächst stetig und solide. Und das ist mir viel lieber als ein schnelles, riskantes Abenteuer mit ungewissem Ausgang. Vielleicht nicht super aufregend, aber deutlich entspannter.
Fazit: FOMO ist ein Feind, aber kein unbesiegbarer
FOMO ist eine mächtige Kraft, die jeden Investor beeinflussen kann. Aber mit dem richtigen Wissen und den richtigen Strategien kannst du dich davor schützen.
Informiere dich gründlich, definiere deine Investmentstrategie, sei geduldig, sei dir deiner Emotionen bewusst und diversifiziere dein Portfolio. Dann kannst du auch in turbulenten Zeiten einen kühlen Kopf bewahren und rationale Entscheidungen treffen.
Und denk daran: Investieren ist ein Marathon, kein Sprint. Lieber langsam und stetig ans Ziel kommen als schnell und riskant auf die Nase fallen. Wer weiß schon, was als Nächstes kommt? Hauptsache, wir sind vorbereitet, oder?